Die Vorgeschichte dieser Beziehung begann 1962, als aufgrund einer Bitte aus Tansania die Gemeinden des Coburger Landes beschlossen, mit den Gemeinden im Bereich der damaligen Missionsstation Brandt Kontakt aufzunehmen. Es geschah unter der Idee und dem Leitwort: Die Gemeinde entdeckt die Mission. Die Station Brandt in der Usangu-Ebene im südlichen Hochland Tansanias war am
1. April 1908 von Berliner Missionaren gegründet worden. Aus ihr wuchsen im Laufe der Jahrzehnte Gemeinden, aus denen wiederum das Dekanat Chimala entstand.
Seit 1962 ist viel geschehen. Eine Partnerschaft ist entstanden zwischen Christen im südlichen Tansania und in Bayern: CHICO – das ist die Abkürzung für „Chimala-Coburg“ und steht für eine 50jährige Partnerschaft zwischen dem Dekanat Chimala und dem Dekanat Coburg. Für viele Menschen hier und dort gehören die Begegnungen, die zwischen schwarzen und weißen Christen regelmäßig und vielfältig stattfinden, zu den beglückenden Erfahrungen in ihrem Leben. Christen, christliche Gemeinden erleben den Reichtum des weltweiten Leibes Jesu Christi.
Seit 1994 haben sich zwischen Gemeinden im Coburger Dekanat und Gemeinden im Dekanat Chimala direkte Partnerschaften entwickelt. Dadurch ist zwischen einzelnen Gemeinden eine große Nähe entstanden. Man versucht, einander Anteil zu geben an dem, was in der jeweiligen Gemeinde geschieht; man betet füreinander, feiert Partnerschafts-Gottesdienste hier und dort am gleichen Tag; man schreibt einander Briefe und besucht sich gegenseitig; man hilft sich mit Rat und Tat.
Am 5. Januar 2010 schrieb Pfarrer Wilbart Mhitike aus der Gemeinde Madungulu einen Brief an die Gemeinde Meeder, in dem er darum bat, eine Partnerschaft zwischen den Gemeinden Meeder und Madungulu zu beginnen (siehe link „Briefe“).
Daraufhin gründete sich in Meeder ein Partnerschafts-Kreis, der sich in Absprache mit der Gemeinde Madungulu den Namen MeMa-Kreis gab. In einem Brief vom 9. April 2010 an Pfarrer Mhitike berichtete Pfarrer Steffen Lübke davon (siehe link „Briefe“)
Am 31. August 2010 besuchten Antje und Rainer Gerhardt, zusammen mit ihrem Sohn Andreas, dessen Frau Kathrin und den Kindern Lena und Jonas, die Gemeinde Madungulu und brachten Informationen und Bilder (siehe link „Bilder“) mit, ebenso Schmuck der Frauengruppe in Madungulu zum Verkauf.
Seitdem gibt es regelmäßige Briefkontakte, in denen über Ereignisse im Leben der Gemeinde berichtet wird. In der Meederer St. Laurentiuskirche wurde an der Wand unter der Kanzel eine MeMa-Ecke eingerichtet, wo es Informationen zur MeMa-Partnerschaft gibt. Im Gottesdienst an jedem letzten Sonntag im Monat wird im Fürbittengebet der Partnerschaft gedacht. Spenden wurden nach Madungulu geschickt, um z.B. den Neubau des Pfarrhauses zu unterstützen oder Kindern aus bedürftigen Maasai-Familien den Besuch der Oberschule zu ermöglichen. Spenden sind immer willkommen!
Am 16. Sepember 2012 wurde Madungulu, bis dahin ein Sprengel der Gemeinde Brandt, von Bischof Mengele zu einer eigenständigen Gemeinde eröffnet.
Zwei Delegationen aus Meeder machten sich auf den Weg nach Madungulu: Die erste im Februar 2014 mit Iris Bühn, Gitta Dehler, Rainer Gerhardt sowie Anton und Steffen Lübke, die zweite im Februar 2019 mit Achim und Sabine Lorenz sowie Rainer Gerhardt, Alexander Rosenmeyer und Jens Hirsch.
Im Januar 2019 zog in Madungulu ein neuer Pfarrer ein: Godlove Kidumba. Ihm finanzierten die Meederer sehr bald ein Motorrad (“pikipiki”), das seinen Dienst in der weit verstreuten Gemeinde erheblich erleichtert. Und mit dem ebenfalls gesponserten Smartphone wurde die Kommunikation zwischen Meeder und Madungulu sehr lebendig: fast wöchentlich gehen Emails und WhatsApps hin und her.
Sehr bald äußerte Pfarrer Kidumba eine Bitte. Ihm liegt sehr am Herzen, begabten Maasai-Jugendlichen, vor allem Mädchen, eine höhere Schulbildung zu ermöglichen. Das Problem sind die Kosten für das Schulinternat, in dem die Schülerinnen leben müssen. Sie betragen z.Z. 720 € pro Jahr. Es ist toll, dass wir in Meeder nach einer ersten Umfrage auf Bereitschaft gestoßen sind, sodass drei Mädchen unterstützt werden können. Es sind dies: Mlete Sasa Galahenga, Sasinee Ngeke sowie Uria Leboi Kisota, die an der Lutherischen Igumbilo Mädchenoberschule in der Nähe von Chimala leben und studieren. Wir suchen weitere Sponsoren, um anderen Maasai-Jugendlichen ebenso zu einer höheren Schulbildung zu verhelfen.
Die Gemeinde Madungulu arbeitet in diesen Monaten an einem weiteren Ziel: dem Bau eines Gemeindehauses mit Pfarrbüro und Versammlungsraum. Es wäre sehr begrüßenswert, wenn wir als Partnergemeinde ein Stück Hilfe geben könnten, um den Bau vorwärts zu bringen.
Neben der regen Kommunikation per Emails und WhatsApps wollen wir in Kürze einen weiteren Schritt tun. Wir erproben die Möglichkeit, uns mit unseren Partnern in Madungulu per ZOOM-Konferenz auszutauschen. Dies geschieht auf ausdrücklichen Wunsch von Pfarrer Kidumba. Damit schrumpfen die 8.000 Kilometer zwischen Madungulu und Meeder auf ein Minimum, wenn wir uns gewissermaßen in einem Zimmer von Angesicht zu Angesicht unterhalten können – für unsere Partnerschaft ein Gottesgeschenk!
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